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Ausklang einer Ära

"Wie sollte das gehen?" Diese Frage stellte sich Marianne Benz 1988, als ihr von Randolf John die Leitung des Bamberger Jazzclubs angetragen wurde. Sie war da zwar schon vier Jahre lang dessen Stellvertreterin gewesen - aber sie war auch alleinerziehend, die beiden Töchter 12 und 14 Jahre alt... 37 Jahre später, weiß man, dass es gut ging, sehr gut sogar. Der Verein wuchs von 90 auf 548 Mitglieder, heimbst seit Jahren Preise für sein ambitioniertes Programm ein und feierte 2024 sein 50-jähriges Bestehen.

Nun geht die Ära Marianne Benz zu Ende. Bei der Mitgliederversammlung im Jazzkeller (Obere Sandstraße 18) wurden ein neuer Vorstand gewählt und die bisherige Vorsitzende zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Der Titel wurde erstmals in der Vereinsgeschichte vergeben und von den 55 anwesenden Mitgliedern - so viele kamen noch nie zu einer Jahreshauptversammlung - mit stehendem Applaus untermauert. Benz wiederum dankte allen, die sie in über 40 Jahren vor und hinter den Kulissen unterstützt haben und erinnerte daran, dass alle im Club ehrenamtlich arbeiten.

Das neue Führungstrio bilden der bisherige Programmmacher Roland Fuchs (Erster Vorsitzender), Mathias Polz (Stellvertreter), der weiterhin für die Finanzen verantwortlich zeichnet, sowie Sebastian Strempel (Stellvertreter). Mit ihm, dem Trompeter und Leiter des Blue-Train-Orchestra der städtischen Musikschule, gehört erstmals ein aktiver Musiker dem Vorstand an.  Auch der Pianist Ulrich Zenkel, der erst kürzlich im Duo mit "Boogiemen's Friends" das Publikum im Jazzkeller begeistert hat, engagiert sich künftig hinter der Bühne für den Verein: Er löst Fuchs als Programmverantwortlichen ab. Weitere Sachbearbeiter sind Harald Hauck (Bühnentechnik/Session), Roland Gröber (Mitgliederverwaltung), Martin Jakubaß (Haustechnik), Adriane Mertel (Gastronomie) und Jutta Behr-Groh (Werbemultiplikation).

Wie die Sachbearbeiter wurden auch die Beiräte im Block gewählt: Wolfgang Hundt, Hartmut Ziegenhagen, Konrad Buschhüter, Carolin Benz und Friedrich Pook. Kassenprüfer sind Johannes Welsch und Kurt Schrettenbrunner. Obwohl Dissonanzen im Jazz durchaus gewollt sein können - bei der Versammlung herrschte völlige Harmonie. Es gab nicht eine Gegenstimme und auch ein weiterer Ehrentitel wurde mit aller Zustimmung vergeben: Georg Fößel, der viele Jahre lang für das Liveprogramm verantwortlich zeichnete, ist nun Ehrenmitglied. Der formale Vorstandswechsel wurde zwar jetzt vollzogen. Praktisch erfolgen soll er aber erst während der Sommerpause. Deshalb wird Marianne Benz noch bis zum  Saisonende am 24. Mai vor jedem Konzert auf der Bühne stehen und in ihrer unnachahmlichen Art die Musiker vorstellen (Text: Jutta Behr-Groh)